BELTRICE
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M3.N1 – Story: Invictus

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M3.N1 – Invictus

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Piep. Piep. Piep. Piep. “Oh nein !” rief eine fröhliche robotische Stimme. “Du bist aus der Silber Liga gefallen ! Mach jetzt zehn Liegestütze um Deinen Platz zu halten.” Mallory zwinkerte. Sein Kiefer und Rippen schmerzten. Es war dunkel um ihn herum. Sein Gesicht lag in einer dreckigen Pfütze. Mallory sah die schillernde Reflektion eines Ölfilms durch eine kleinen Schlitz Licht. Als er versuchte sich zu drehen, spürte er einen schweren Körper auf ihm liegen. Er roch nach Blut und Rauch. Mallory stemmte sich gegen das Gewicht und der Körper gab langsam nach. Mallory wälzte die Leiche zur Seite. “Pop – up Challenge !” rief die Roboterstimme. “Erhalte jetzt die dreifache Punktzahl wenn Du zwanzig Kniebeugen machst.” Mallory setzte sich auf und stöhnte. Vor ihm lag der tote Körper von Captain Chad Jagger. Der durchtrainierte muskulöse Körper seines Adjutanten lag in einer unnatürlich verdrehten Position, die Augen glasig gegen den Himmel gerichtet. Er hielt sein Hotshot Lasergewehr in einer zusammengekrampften Position, die Zähne waren zusammengebissen. An seiner verbrannten tätowierten Hand hing ein aufdringlich fiependes Fitness-Armband.

 

Mallory blickte sich um. Es war nachts. Die ganze Landschaft um ihn herum war ein Trümmerfeld. Über der kleinen Mauer, der Balustrade des Verwaltungsgebäude vor ihm und in Granattrichtern lagen die Leichen der 66ten Acheron, erleuchtet vom Widerschein der drei Monde Beltrices. Hinter einem größeren Gebäude waren Rauch und Trümmerteile einer abgestürzten Valkyrie zu sehen. Er versuchte sich zu erinnern was passiert war. Er war schreiend aus seiner Valkyrie gefallen, sich wie ein ungelenkes Flughörnchen um die eigene Achse drehend um dann an einer Mauer abzuprallen und eine Bauchlandung in einer Pfütze zu machen. Er hatte nicht mal Zeit aufzustehen. Aus dem Dunkel griff sie sofort ein Trupp Salzkrieger an. Es waren harte erprobte Kämpfer in schlammverkrusteten Stadtkampfuniformen. Aus ihren Kehlen drangen rhythmische heisere Kampfrufe, so als ob sie im Takt einer unheilvollen Musik singen würden. “Udos ! Udos !“ Es war ein archaischer Rhythmus. Mallory nahm an dass sie ihren primitiven Kriegsgott anriefen, aber sie hatten aber offensichtlich modernste Lasergewehre von den Menturi erhalten und attackierten mit messerscharfen Bajonetten und Säbeln. “Achte auf Deinen Cholesterinspiegel ! Avocado und Grüntee schmecken gut und können helfen Dein Cholesterin zu managen !” wurde Mallory aus seinem Tagtraum gerissen. Er sah ein blaues Flackern unter einem der Körper und entdeckte den Knauf seines Energieschwertes. Er tastete unsicher nach der Waffe und zog sie unter dem Leichenberg heraus. Mallory erinnerte sich an ein Handgemenge bei dem ein ganzer Haufen von Salzkriegern wild auf ihn eingeschlagen hatte.

 

Über ihm hatten noch die Triebwerke der Kommandovalkyrie geknattert aus der er gesprungen war. Die Türen waren bereits offen, die Leiter ausgefahren, aus dem Innern glomm ein warmes Licht. Schon hatte der Co-Pilot die Hand nach dem Vice Admiral ausgestreckt. Dieser aber stand auf der Brüstung und brüllte Befehle. “Steigen Sie ein, Sir ! Steigen Sie ein, verdammt !” hatte Mallory ihm zugerufen “und dann nichts wie raus hier ! Oder wollen Sie das wir Futter für diese Wilden werden ?“. „Was ? Evakuieren ? Im Augenblick des Triumphs ? Sie träumen wohl, Major !“ “Sir ! Sir, wir müssen raus hier ! Die ganze Gegend ist voll von Feinden ! Es sind hunderte ! Kultisten, Söldner, Skitarii, Ogryns, alles !“ Aber der Admiral hatte so getan als hörte er ihn gar nicht. Über die Brüstung gebeugt gestikulierte er zu den Truppen. “Feuer ! Feuer ! Feuer ! Valkyrie Rot, Feuerunterstützung auf mein Kommando. Vendetta, Feuer auf Beta Null Sechs konzentrieren ! Ran an den Feind, Jungs ! Ran an den Feind ! Hammer, Amboss, Vernichtungsschlag ! Seht wie sie rennen !” rief der in weiß gekleidete Offizier, seine Sonnenbrille und Fliegerchronometer im Widerschein der Abendsonne blinkend. Er musste zugeben dass die hochgewachsene schneidige Gestalt imposant aussah. Wie der Maestro eines Orchesters koordinierte er das Raketenfeuer der schwebenden Todesmaschinen, mal hier die Spieler zu größerer Symphonie auffordernd, mal da die todbringende Musik zu einem Crescendo steigernd. Zu allem Überfluss hatte Mallory gesehen dass der Leibwächter des Admirals eine Holo-Kamera herausgeholt hatte und während des Gefechts Bilder von seinem Vorgesetzten machte. Es wirkte alles sehr beeindruckend, zumindest bis zu dem Zeitpunkt an dem einer der gepanzerten maskierten Ogryns über die Brüstung sprang und dem Admiral eine Keule über die Mütze zog. Mallory sah wie der Admiral mit einem dumpfen Geräusch zu Boden ging und schlug die Arme über dem Kopf zusammen.

 

Er wollte sich gerade sich wieder zu seinem eigenen Handgemenge umdrehen als er eine riesige goldene Faust in die Magengrube bekam. Der Schlag schmetterte ihn zu Boden und liess ihn seine Umgebung vergessen. Über ihm thronte ein Krieger in einem flatterndem violett-roten Flakmantel, die Beine in stählernen Kampfstiefeln steckend, seine linke Hand eine goldene Metallfaust. Es war offensichtlich der Anführer der Rebellen. Sein Gesicht war wie das von Mallory hinter einer zischenden Atemmaske verborgen, aber die dunklen Augen fixierten Mallory direkt. Er erinnerte sich noch wie der Krieger mit metallischer Stimme sagte “So, Du bist also das Phantom !” dann sauste die goldene Faust ein zweites Mal auf ihn nieder und alles wurde schwarz.

 

Wie lange war das jetzt her ? Ein paar Stunden vielleicht. Warum war er noch am Leben ? Und nicht in Gefangenschaft ? Ein Blick herum beantwortete die Frage. Die Leichen waren in sternförmigen Mustern rund um Einschlagskrater verteilt. Allzu lange konnten sich die Salzkrieger ihres Sieges nicht erfreut haben. Offensichtlich hatten die kreisenden Valkyries das Feld hier mit Raketen dem Erdboden gleichgemacht nachdem sie gesehen hatten dass ihr Major gefallen war. Absurderweise hatte das Friendly Fire ihn vor schlimmerem bewahrt. Der Krieger mit der Goldenen Faust war ebenfalls verschwunden. Es war paradox. Eines war aber sicher, hierbleiben konnte Mallory nicht. Wenn nachts die Kultisten und Mutanten zurückkamen würde es hier ungemütlich werden. Oh oh oh … Was tun ? Er musste hier weg. Nur was mitnehmen ? Er hörte ein hochfrequentes Sirren unter Chad Jaggers Leiche. Mallory rollte seinen ehemaligen Adjutanten weiter, wobei das Fitness-Armband mit einem wohlwollenden Piepen die Bewegung als drei Wiederholungen registrierte. Es war seine Plasmapistole. Das Gerät war heiß gelaufen und glühte rot vor aufgestauter Energie. Die infernalische Maschine piepste einen Warnton, offensichtlich war sie kurz vor der Explosion. Mallorys erster Instinkt war entsetzt wegzuspringen, aber er zwang sich stehenzubleiben. Mit unsicheren spitzen Fingern bugsierte er die Pistole heraus und ließ sie in eine Pfütze rutschen. Dort lag sie und zischte. Dampf stieg um sie auf. Das war wahrscheinlich nicht so in der Mechanicus Bedienungsanleitung, dachte Mallory. Er wartete. Er nahm eine Zigarette aus seiner Brusttasche und machte Anstalten sie anzünden als ihm auffiel auf dass er kein Feuerzeug hatte.

 

Er seufzte. Nagut. Mit einer etwas gleichgültigen Geste beugte er sich hinunter und hielt er die Zigarette gegen die Mündung der Plasmapistole. Der Glimmstengel entzündete sich sofort als er nur in die Nähe kam. Mallory nahm einen tiefen Zug und inhalierte das kalte Nikotin in seinen Lungen. Aaaah. Mallory nahm die Feldflasche von seinem Rücken, schraubte den Deckel ab und nahm einen tiefen Schluck. Arkadischer Whiskey. So , das war schon besser. Die Pistole war mittlerweile etwas abgekühlt. Die Dampfschwaden waren einem sanften Kräuseln gewichen. Er beugte sich hinunter und klickte mit einer schnellen Bewegung am Schalter die Waffe von „Chain reaction“ auf „Stand by“. Dann steckte er das immer noch heiße Teil in seinen Halfter, von wo es eine gewisse wohlige radioaktive Strahlung verströmte. So. Ein Problem gelöst, dachte er. Er plünderte noch ein paar Rationen aus einer Aluminiumdose, füllte das Erste Hilfe Kit an seinem Oberschenkel auf und lief dann weiter.
Was sollte er tun ? Dasselbe wie beim letzten Desaster ? Aber ohne Funkgerät konnte er keinen Airlift anfordern. Ohnehin waren vermutlich alle Frequenzen überwacht. Zurück zu den imperialen Linien durchschlagen? Das mussten dutzende, wenn nicht hunderte von Kilometern durch feindliches Gebiet sein. Er wusste nicht mal die Richtung. Man hielt ihn bestimmt für tot. Das einzig Gute war dass dies für beiden Seiten galt. Für einen winzigen Moment war er ein freier Mann. Zumindest wenn er irgendwie am Leben blieb. Ziellos wanderte er los. „Zehntausend Schritte pro Tag fördern die Gesundheit und halten Herz und Kreislauf in Schuss !“ rief die Roboterstimme ihm nach. Sollte er einfach desertieren ? Was zahlten die Menturi für einen Imperialen Major ? Vielleicht konnte er sich der nächsten Streife ergeben ? Möglicherweise hatten die ja gerade eine Position frei. Andererseits hatten die Menturi hatten gerade einen Vice Admiral in ihre Gewalt bekommen und er selbst hatte nicht die geringste Ahnung was die Strategie des Oberkommandos war. Wie lange würde es wohl dauern bis er aufflöge ? Und was wenn er an die falsche Streife geriet und in die Hände von blutrünstigen Kultisten oder wahnsinnigen Mutanten fiel ? Oh mann, oh mann oh mann, wie geriet er immer in solche Situationen ?

 

Mallory war gerade etwa fünfzig Schritte gekommen und hatte neue Höhen des Selbstmitleids erreicht als er unversehens in einen Gewehrlauf starrte. „Halt !“ Das Lasergewehr feuerte in seine Richtung, verfehlte ihn aber um ein paar Meter. Mallory hastete in Deckung. Zwei weitere Schüsse zischten durch die Luft. „Ich krieg euch ! Ich krieg euch alle, verdammt ! Glaubt ja nicht dass ihr euch verstecken könnt ! Ich werd euch allen den Garaus machen !“ Zwei weitere Schüsse zischten. Mallory lugte über die Schulter hinaus und sah einen Mann in der Uniform der Acheron durch das Trümmerfeld tasten. „Ich werd euch alle verbrennen ! Ihr werdet brennen ! Ihr werdet büßen hierfür ! In der Hölle ! “ „Hören Sie auf zu schießen ! Ich bin´s, Major Mallory !“ Der Mann sah auf, blickte suchend in seine Richtung. „Lügner ! Mallory ist tot ! Er ist beim Absprung gegen eine Mauer geknallt ! Sein Grav Chute war nicht aktiviert. Ich habe es selbst gesehen.“ Der Mann feuerte wieder in seine Richtung, verfehlte ihn aber ein weiteres Mal um einige Meter. Wo lernten die Leute schießen ? Mallory sah dass der Mann sich unsicher im Gelände bewegte, immer vorsichtig einen Fuss vor den anderen setzend und sich dabei mit den Händen vortastend. Er war blind. Mallory ging wieder in Deckung. Oje, was tun ? Er tastete nach seiner Plasmapistole. Die Waffe war immer noch warm und sirrte. Dann verwarf er die Idee. „Das wüsste ich aber ! Der Grav Chute war nur auf das falsche Gewicht eingestellt !“ rief er dem Mann stattdessen entgegen. Keine Antwort. „Was war der Name Ihres Squads ?“ fragte Mallory weiter von hinter der Mauer. Wieder keine Antwort.

 

„Die Hitze ! Das Licht ! Der Lärm ! Ich kann nichts sehen ! Sie sind alle tot !“ Nicht alle, dachte Mallory. Er beobachtete den Mann und sah dass er noch ziemlich jung war, vielleicht halb so alt wie er. Als in der Entfernung der Lichtstrahl eines Scheinwerfers kurz die Wolken erleuchtete, sah Mallory dass der Kopf des Mannes kurz dorthin ruckte. Aha. Seine Blindheit war also wahrscheinlich nur psychosomatisch. Mallory hatte von solchen Fällen gehört. Das Gehirn war so traumatisiert dass es sich weigerte irgendwelche weiteren Signale zu verarbeiten. Nun gut, dachte Mallory, zumindest kann er mich so nicht treffen. Wie auf ein Stichwort sah er wie der Mann eine Handgranate in die Hand nahm. „Komm her ! Komm her wenn Du ein Mann bist und kämpfe !“ Der Soldat entsicherte die Granate. Oh Mann. Der Einsatz hatte sich gerade erhöht. Mallory schwitzte. Was sollte das nun jetzt ? Irgendwas musste er sagen. Oder sollte er einfach warten bis der Mann sich selbst in die Luft sprengte? Das würde das Problem auch beseitigen, aber wie würde er dann nach Hause kommen ? Er war nie besonders gut in Ansprachen gewesen. Die Kampfdisziplin in seiner Kompanie schwankte meistens zwischen kompletter Verwirrung und milchkuhartiger Apathie. An den meisten Tagen marschierten sie einfach los, Mallory führte sie ein paar Mal in Kreis und fand dann irgendwie den Weg zurück ins Lager, manchmal mit einigen Stunden Verspätung. Die Soldaten waren frustriert, aber das war ihm egal. Jeder Tag den man überstand ohne erschossen oder in die Luft gesprengt zu werden war ein Punkt für ihn, so wie er es sah.
Und jetzt das. Er war nicht vorbereitet auf eine solche Situation. Das war eine Aufgabe für einen Psychologen. Oder für eine echte Führungspersönlichkeit, nicht jemanden wie ihn. Er wollte eigentlich nur zurück in seine Stube, unter die Decke kriechen, Gedichte lesen und alles andere vergessen. Was wollten die alle von ihm ? Dann fiel ihm auf einmal eine Zeile ein die er irgendwo gelesen hatte. Ein Echo aus einer anderen Welt, klar und bestimmt. „Aus finstrer Nacht die mich umragt“ sagte er in die Richtung des irrenden Soldaten. „Durch Dunkelheit mein Geist ich quäl” Wie ging es weiter ? Ah ja. “Ich dank welch Gott es geben mag für meine unbezwungne Seel” Mallory atmete tief durch. Die Zeilen kamen ihm zurück. “Trotz Pein die mir das Leben war Man sah kein Zucken, sah kein Toben Des Schicksals Schlag in großer Schar Mein Haupt voll Blut, doch stets erhoben”

 

Mallory sprach die Worte langsam und deutlich, wie in einem Theatersaal. Ohne Pathos aber mit fester Stimme. Im Publikum sah er die Gesichter der unzähligen Toten vor sich, all die Kameraden und Freunde die er in den letzten zwanzig Jahren gekannt und wieder verloren hatte. Tomlin, Larsson, Vendetti, Watkins , Carlos, Veneus, Fenwick, Silverston, Jagger, Bodie … Die Reihen von Toten blickten ihn mit ihren dunklen Augen an, manche zornig, manche voll Wohlwollen, manche gleichgültig. Sie schienen ihn aufzufordern weiter zu sprechen. “Jenseits dies Orts voll Zorn und Tränen ragt auf der Alp der Schattenwelt Stets finden mich der Welt Hyänen doch die Furcht an meinem Ich zerschellt” “Egal wie schmal das Tor, wie bloß Wieviel Bestrafung ich auch zähl Ich bin der Meister meines Los Ich bin der Captain meiner Seel”

 

Mallory blickte auf. Es war still. Er sah dass der junge Mann zusammengebrochen war und leise schluchzte. Er saß auf einem Haufen Geröll und hatte immer noch Granate in der Hand die er wie ein Baby liebkoste. Mallory erster Impuls war sich dazu zu hocken und mitzuschluchzen, so allein fühlte er sich in diesem Moment. Aber dann ging er ungelenk vorwärts und legte dem Soldaten eine Hand auf die Schulter. So, Lektion Eins, Pokerface bewahren. „Wie heißt Du, Trooper ?“ Die tränenüberströmten himmelsblauen Augen schauten zu ihm auf. „Bluestar. Jesse Bluestar, Sir. Oh Sir, es tut mir so leid , Sir.“ „Mir tut es leid, Jesse. Die ganze Sache ist meine Schuld. Warum sagst Du mir erstmal nicht was hier geschehen ist ? Meldung machen, Bericht erstatten und so. Ich war leider nach dem Handgemenge für einige Zeit weggetreten.“

 

Jesse schien zu überlegen, rang sichtlich mit sich, sagte dann mechanisch: „Ich war Teil des Sprungteams in Valkyrie White. Wir hatten den Auftrag die Laserstellung im Westen anzugreifen und sind aus der schwebenden Valkyrie abgesprungen, direkt auf die feindliche Stellung. Aber die Bastarde waren auf uns vorbereitet.“ Mallory seufzte. Ja das war das immer das Problem im Krieg. Der Feind machte nie mit bei den Plänen die man so vorbereitet hatte „Das Feuer war so dicht dass er kein Durchkommen gab. Autokanonen, Granatwerfer, Flammenwerfer, alles. Frontman und Sharper hat es gleich erwischt. Ich weiß nicht was dann passiert ist. Ich konnte einfach nicht mehr. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich habe die Beine in die Hand genommen und bin weggerannt, gerannt so weit ich konnte. Sir. Sir, bitte erschießen Sie mich.“ Der junge Airborne Soldat wollte gerade wieder nach der Granate greifen und machte Anstalten den Ring zu ziehen. Mallory sah es und griff hektisch nach dem Sprengkörper. „Nein, Corporal, nein. Das geht nicht. Ich kann Sie nicht erschießen. Ich habe nämlich keine Ahnung wo ich bin.“ „Sir, ich verdiene es nicht weiter zu leben.“ „Sie müssen aber am weiterleben. Und vor allem müssen Sie nicht mich mit in die Luft sprengen. Ich für meinen Teil würde gerne etwas weiter leben. Und ja, das ist ein Befehl. Im Namen des Imperators und so weiter. Ich brauche jemanden der mir sagt wo ich bin.“ Mit sanfter Gewalt nahm er ihm die Granate ab und sicherte sie wieder. Puh.
„Aber Sir, wie soll ein wertloser Feigling wie ich von irgendeinem Nutzen sein ? Haben Sie nicht gehört , Sir ? Ich bin weggerannt ! Im ersten Gefecht ! Ich habe meine Kameraden im Stich gelassen ! Sie sind tot, meinetwegen ! Ich bin kein Held wie Sie, Sir.“ Mallory zwinkerte. „Äh, ich glaube Sie unterliegen hier einem Missverständnis.“ „Jeder im Bataillon weiss dass Sie alleine aus nächster Nähe einen Monoloi Dune Crawler mit einer Sprenggranate zerstört haben. Haben Sie nicht von Lord Galmon persönlich den Sanguinius Orden verliehen bekommen während zwei Kompanien Space Marines im Grossen Festsaal Spalier standen ?“ Mallory rollte mit den Augen. Wer dachte sich diese Geschichten aus ? Held ! Auch das noch. „Da hatte ich keine Wahl. Ich hab nur getan was nötig war. Und nein, ich habe keinen Orden bekommen, sondern nur ein Stück Papier mit einem datierten Stempel als Unterschrift. Und Lord Galmon kenne ich nur aus dem Trideo Feed.“ „Genauso spricht ein wahrer Held, Sir ! Ein wahrer Held des Imperiums. Aber ich bin ein Feigling ! Auf Acheron gilt mein Name nichts mehr. Ich habe meine Ehre verloren.“ Mallory schüttelte den Kopf. „Aber wir sind nicht auf Acheron, sondern auf Beltrice. Und hier ist Krieg und Sie werden gebraucht. Helfen Sie mir. Strengen Sie sich an, denn erstmal müssen wir am Leben bleiben. Über Ehre reden wir später.“ Mallory klopfte sich den Staub und Ruß von der Uniform und fügte dann mit einem schiefen Lächeln hinzu „Das ist ein Befehl.“

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